Das Festspielzentrum wird Realität

19 Mai 2023
Hans-Peter Wild finanziert den Bau eines Zentrums, das die Salzburger Festspiele am Herbert-von-Karajan-Platz ganzjährig präsent werden lässt.

„Mit der bisher größten Zuwendung eines privaten Mäzens in der Geschichte der Salzburger Festspiele werden wir einen neuen und lebendigen Begegnungsraum mitten im historischen Herzen unserer Stadt schaffen. Einen Platz, auf dem ein lichter Pavillon das ganze Jahr über einen Blick ins Innerste der Festspiele ermöglicht und wo sich Alltag und Kunstraum auf ganz natürliche Weise verbinden“, freut sich Präsidentin Kristina Hammer.

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums initiierten die Salzburger Festspiele einen internationalen Realisierungswettbewerb für das künftige Festspielzentrum. Den von der Jury prämierten Siegerentwurf des Architektenteams Marte.Marte präsentierte die damalige Präsidentin Helga Rabl-Stadler Anfang 2020, kurz vor Ausbruch der Pandemie. Demnach sollten „messingfarben schimmernde Drehtore“ in den Innenhof zwischen der Pferdeschwemme und dem Schüttkasten führen, wo „ein gläserner, rechteckiger Pavillon“ ein modernes Informationszentrum beherbergen und ein sommertags zur Straße hin offenes Café eine niedrigschwellige Schnittstelle zwischen Alltagsleben und Hochkultur schaffen sollte.

Die Pläne wurden begeistert aufgenommen. Allerdings war schon damals klar, dass ein neues Festspielzentrum aus den vorhandenen Budgets niemals finanziert werden könnte. „Mein großes Bestreben ist es, diesen Bau mit privaten Mitteln zu finanzieren. Denn die Gelder der öffentlichen Hand brauchen wir dringend für die anstehende Generalsanierung unserer Festspielhäuser“, machte Rabl-Stadler deutlich.

Dass sich rund um die Feiern zum 100. Jubiläum der Festspiele ausreichend Mäzene für ein solches „großes Geschenk an alle Festspielbesucher“ finden würden, schien Anfang des Jahres 2020 keine unrealistische Hoffnung. Die Planung an dem Projekt wurde daher mit großer auch finanzieller Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Festspiele durch die Architekten Marte.Marte und das Team rund um den Kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz und Projektleiter Michael Brandauer mit voller Kraft vorangetrieben und zur Baubewilligung eingereicht. Noch während der Pandemie konnte nach Zustimmung von Bundesdenkmalamt sowie der Sachverständigenkommission zur Altstadterhaltung von der Baubehörde im Herbst 2020 die Baubewilligung erteilt werden.

Doch die Pandemie und die damit verbundenen Unsicherheiten bremsten die ambitionierten Finanzierungsziele der Salzburger Festspiele.

Anfang 2022 übernahm Kristina Hammer das Amt der Präsidentin. Aus der Wirtschaft kommend, in der die Beziehungen und Begegnungen mit Kunden, Gästen oder Publikum ebenso zentrales Thema ist, war sie von Beginn an von der einmaligen Chance dieses Projektes für die Festspiele und dessen Kraft, die von ihr angestrebte noch breitere Öffnung zu erwirken, überzeugt.

„Wir sehen darin die Chance, für alle Bewohner·innen und Besucher·innen dieser Stadt das ganze Jahr über einen Raum zur Begegnung mit den Festspielen zu schaffen“, so Hammer. „Ein Ort, an dem sich Alltag und Kunstraum auf ganz natürliche Weise verbinden und wo wir unsere Programme und Werte künftig auch jenen vermitteln können, die mit den Festspielen bisher nicht in Berührung gekommen sind.“

Auf Basis des bestehenden Konzeptes hat das Direktorium die Nutzungsmöglichkeiten des Festspielzentrums noch einmal verfeinert. Entstanden ist ein offenes, flexibel nutzbares Raumgefüge, welches zum Entdecken einlädt und als Begegnungszone wie auch für Veranstaltungen, Vorträge, Multimedia-Präsentationen, Empfänge, Diskussionen, und Lesungen genutzt werden kann.

Mit diesem Konzept ging die Präsidentin erneut auf Sponsoren- bzw. Mäzenatensuche. Und traf auf jemanden, der diese Vision teilen wollte. Am 19. Mai kann Kristina Hammer im Namen des Direktoriums der Öffentlichkeit mitteilen: „Wir werden dieses Festspielzentrum bauen“.

Und gleichzeitig auch den Mann vorstellen, der dieses Vorhaben möglich macht. Hans-Peter Wild, einen Schweizer Unternehmer mit deutschen Wurzeln, der die Festspiele schon als Kind besucht hat und seit langem zu ihren wichtigen Förderern zählt.

Hans-Peter Wild wird für den Bau des neuen Festspielzentrums den Betrag von insgesamt 12 Millionen Euro zur Verfügung stellen – die bisher größte Zuwendung eines privaten Mäzens in der Geschichte der Festspiele.

Das Direktorium der Salzburger Festspiele dankt Dr. Hans-Peter Wild für seinen großzügigen Beitrag, den es nicht nur als Geschenk an die Festspiele, sondern an die ganze Stadt versteht.

„Kunst und Kultur sind wesentlich, sind für unser Leben unverzichtbar. Diese Wesentlichkeit geht weit über alltägliche Parameter hinaus. In einer noch nie dagewesenen Weise sind wir mit dem Phänomen konfrontiert, Nähe nur noch durch Distanz schaffen zu können. Wir brauchen Kunst und Kultur mehr denn je, dringlicher denn je. Sie sind es, die den Menschen SALZBURGER FESTSPIELE erst zum Menschen machen. Mit dem neuen Festspielzentrum wollen wir Besucherinnen und Besucher einladen, das Gemeinsame auch während des Jahres zu erleben. Menschen wollen nicht abgeholt werden, sie wollen eingeladen werden und dank der großzügigen Zuwendung von Hans-Peter Wild wird dieser Platz ein neuer Ort der Begegnung“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser.

„Wir danken Dr. Hans-Peter Wild von Herzen dafür, dass er mit seiner überaus großzügigen Unterstützung das anlässlich unseres 100-Jahr-Jubiläums geplante Festspielzentrum ermöglicht und damit den ganzen Bezirk funktional und städtebaulich aufwertet. Mit dem Baustart nach den Salzburger Festspielen 2024 wird dies der glänzende Auftakt zu unserem Großprojekt Festspielbezirk 2030“, freut sich Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele.

Die Salzburger Festspiele danken allen Unterstützern, Sponsoren, dem Verein der Freunde und der öffentlichen Hand für die langjährige kontinuierliche Förderung bei der Realisierung des Programms und die außerordentlichen Investitionen in das Projekt Festspielbezirk 2030.