Sie möchten wissen, warum die Generalsanierung notwendig ist?
Hier finden Sie die Antworten.

FAQ

Warum wird eine Generalsanierung der Festspielhäuser benötigt?

Um langfristig die Betriebsfähigkeit aufrechterhalten zu können, müssen die Festspielhäuser modernisiert werden. Vor allem das Große Festspielhaus und das Bühnenhaus des Haus für Mozart sind nach mehr als 60 Jahren sanierungsbedürftig. Die dringend benötigte Bestandssanierung umfasst die am Ende des Lebenszyklus angekommene Haustechnik, eine umfassende Dach- und Fachsanierung, eine Funktionssanierung im Rahmen einer betrieblichen Neuordnung der Flächen sowie eine Sanierung der Sanitärräume. Die Werkstätten, die Künstlergarderoben, zum Teil auch der Zuschauerbereich entsprechen nicht mehr den Anforderungen von Mitarbeitern, Künstlern aber auch Publikum an ein Festival mit Weltbedeutung. Neben den Festspielen nutzt eine Vielzahl von Salzburger Kulturinstitutionen und internationalen Gastveranstaltern die drei Häuser des Festspielbezirks ganzjährig als Veranstaltungsort. Zur Sicherung dieses wichtigen Beitrags zum Salzburger Kulturleben sollen der Festspielbezirk so modernisiert werden, dass für alle Veranstalter eine optimale und zeitgemäße Veranstaltungsstätte zur Verfügung steht.

Was ist das Infrastrukturprogramm Festspielbezirk 2030?

Bereits Anfang 2024 wurde das 1962 gegründete Festspielarchiv am neuen Standort in der ehemaligen Villa Weizner in der Riedenburg eröffnet. Eine Neustrukturierung des Festspielarchivs war im Zuge der intensiven Beschäftigung mit der Institutionsgeschichte im Zusammenhang mit den Vorbereitungen der Landesaustellung „Großes Welttheater – 100 Jahre Salzburger Festspiele“ evident geworden. Die anstehende Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser machten eine Übersiedlung der Archivbestände notwendig. Die konzeptionelle Neuausrichtung des Archivs entwickelte Margarethe Lasinger. Salzburger Kulturinstitutionen und internationale Gastveranstalter nutzen neben den Festspielen die drei Festspielhäuser ganzjährig als Veranstaltungsort. Mit dem Projekt Festspielbezirk 2030 wird die für das Salzburger Kulturleben so zentrale Infrastruktur für die Zukunft gesichert und weiterentwickelt. Der Bestand der Festspielhäuser wird nachhaltig saniert und die am Ende ihres Lebenszyklus stehende Gebäude- und Bühnentechnik erneuert. Durch eine Zufahrt im Siegmundstor wird der gesamte Lieferverkehr neu geregelt, die Hofstallgasse somit aufgewertet. Von den 65 Berufsgruppen im Festspielbezirk arbeiten 20 in Werkstätten. Für sie wird ein neues Gebäude im Herzen des Festspielbezirks gebaut. Seit dem Baustart des Festspielzentrums am Herbert-von-Karajan-Platz im Herbst 2024 wird der Festspielbezirk nach Plänen des Architekturbüros Marte.Marte um einen Begegnungsort für Salzburgerinnen und Salzburger sowie Kulturinteressierte aus der ganzen Welt ergänzt. Finanziert wird das Bauprojekt von dem Schweizer Unternehmer Dr. Hans-Peter Wild, der es mit bis zu 12 Millionen Euro fördert.

Wie hoch sind die Kosten für die Sanierung?

Bund, Land Salzburg und Stadt Salzburg haben beschlossen, mit der Modernisierung und Erweiterung der Festspielhäuser eine Großinvestition von rund 262,8 Millionen Euro (Preisbasis 06/2019) zuzüglich der notwendigen Valorisierung in den Kultur- und Wirtschaftsstandort Salzburg zu tätigen. Inklusive der außerordentlichen Preissteigerungen der letzten vier Jahre und der prognostizierten zukünftigen Valorisierung belaufen sich die Errichtungskosten für die erste Phase des Großprojektes auf ca. 395 Millionen Euro. Diese erste Phase umfasst die Sanierung und Erweiterung des Großen Festspielhauses und die neue Logistikspange im Berg und wird schrittweise ab Herbst 2024 umgesetzt. Insgesamt wurden im Projekt Redimensionierungen von 50 Mio € vorgenommen. Für die Phase zwei ergibt sich ein Budgetbedarf von 86 Mio €. (Sanierung Haus für Mozart und Felsenreitschule)

Um wie viel erweitert sich die Gesamtnutzfläche?

Die Gesamtnutzfläche steigt durch Umbau und Erweiterung um rund 10.000 Quadratmeter auf 46.520 Quadratmeter.

Wie und wohin werden die Festspielhäuser erweitert?

Zusätzliche Flächen entstehen direkt hinter den Festspielhäusern im Mönchsberg. Einerseits entsteht ein neues Werkstättengebäude, andererseits erfolgt die Zulieferung zukünftig ohne Altstadt-Transportfahrten über eine Zufahrt im Neutortunnel. Im Rahmen des Projekts Festspielbezirk 2030 sind Anpassungen des Flächenwidmungsplanes vorgesehen. Es erfolgt eine Anpassung der Baulandwidmung an den Baubestand im Bereich der Festspielhäuser und die Ausweisung zusätzlicher Baulandflächen für Bereiche im Mönchsberg, die im Zuge der Projektumsetzung für bauliche Maßnahmen in Anspruch genommen werden sollen.

Wer sind die Generalplaner?

2021 veröffentlichten die Salzburger Festspiele in Kooperation mit der Architektenkammer europaweit den wohl bedeutendsten Wettbewerb im Zuge des Großprojekts „Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser, im Juni 2022 wurde die Auswahl des Wettbewerbsgewinners bekannt gegeben. Eine international besetzte Fachjury hat unter 15 Projekten einstimmig das Siegerprojekt gekürt. Das renommierte Wiener Architekturbüro Jabornegg & Pálffy hat gemeinsam mit dem Generalkonsulenten Vasko+Partner Ingenieure den zweistufigen europaweiten Wettbewerb für sich entschieden.   Lesen Sie mehr unter: https://www.festspielbezirk2030.at/blog/internationale-jury-praemiert-siegerprojekt-des-generalplaner-wettbewerbs/  

Entspricht das Bauvorhaben dem Denkmalschutz?

Der Betrieb der Festspielhäuser ist untrennbar mit dem die Salzburger Altstadt prägende Festspielbezirk verbunden. Eine architektonisch behutsame Weiterentwicklung dieses identitätsstiftenden Festspielbezirks ist von großer Bedeutung für die Stadt. Daher hat der Festspielfonds bereits seit der Anfangsphase der Projektvorbereitungen alle wesentlichen Planungsschritte mit der Sachverständigenkommission zur Altstadterhaltung, dem Bundesdenkmalamt und ICOMOS – der zuständigen Organisation zur Prüfung der Vereinbarkeit mit dem UNESCO-Weltkulturerbe -  abgestimmt und von diesen positiv bewertet.

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?

In der Auslobung wurden vom Salzburger Festspielfonds konsequent Qualitäten der Nachhaltigkeit eingefordert. Das Siegerprojekt präsentiert sich im besten Sinne bescheiden und angemessen. Es erfüllt alle gestellten Aufgaben effektiv, ohne selbstgefälligen Gestus, mit einem minimierten Materialeinsatz. Es leistet, u.a. durch materialschonende Konstruktionen, einen wesentlichen Beitrag zu Ressourcenschonung und zum Klimaschutz in der Herstellung. Mit seiner industriellen und modularen Konstruktion wird es die verbleibenden Emissionen maximal verantwortungsvoll einsetzen: Mit der Eignung zu Dauerhaftigkeit, lebenszyklischer Wartungsmöglichkeit und mit einer hochgradigen Anpassungsfähigkeit. Im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit entstehen hochwertige, inspirierende und gesundheitsförderliche Arbeitsplätze. Das Siegerprojekt ist zudem hochgradig wirtschaftlich dank seiner trennbaren Konstruktionen sowie seiner robusten und gut wartungszugänglichen Gebäudetechnik. Nicht nur der Neubau wird höchsten Ansprüchen an Ressourcenschonung, Klimaschutz und Klimaresilienz gerecht. Auch die Bestandsgebäude werden mit aller denkmalpflegerischer Sorgfalt thermisch ertüchtigt. Der Energiebedarf wird somit maximal gesenkt. Für das Projekt Festspielbezirk 2030 gibt einen Nachhaltigkeitsbeirat. Lesen Sie hier mehr über die Nachhaltigkeit im Festspielbezirk.

Sind die Festspielhäuser während der Bauzeit benutzbar oder gibt es Einschränkungen?

Ab Herbst 2027 soll parallel zum Betrieb umgebaut werden. Während des Umbaus im Großen Festspielhaus vom Herbst 2027 - Sommer 2030 stehen für Kulturelle Veranstaltungen und Festspiele nur das Haus für Mozart und die Felsenreitschule zur Verfügung. Danach, während der Umbauarbeiten von Haus für Mozart und Felsenreitschule, steht nur das Große Haus zur Verfügung.

Wann wird die Generalsanierung der Festspielhäuser abgeschlossen sein?

2032 ist der Abschluss der Baumaßnahmen vorgesehen.

Wie viele Mitarbeiter:innen gibt es bei den Salzburger Festspielen?

Im Festspielbezirk arbeiten ganzjährig 250 Mitarbeiter:innen, in den Sommermonaten sind es bis zu 4500. Insgesamt sind rund 65 Berufsgruppen tätig: Tischlerei, Schlosserei, Schuhmacherei, Kaschiererei, Mechatronik, Statik, Malerei, Schneiderei, Logistik, Publikumsdienst, Buchhaltung und viele mehr. Für sie alle werden im Zuge des Um- und Ausbaus zeitgemäße und verbesserte Arbeitsräume geschaffen. Das trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern hat nachhaltige Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden.

Von wem wird der Festspielbezirk genutzt?

Neben den Festspielen nutzt eine Vielzahl von Salzburger Kulturinstitutionen und internationalen Gastveranstaltern die drei Häuser ganzjährig als Veranstaltungsort. Insgesamt besuchen pro Jahr an die 850.000 Besucherinnen und Besucher die Salzburger Festspiele und die Veranstaltungen der Mozartwoche, der Osterfestspiele, des Adventsingens, der Salzburger Kulturvereinigung, des Mozarteumorchesters, der Philharmonie Salzburg, des Landestheaters und vieler weiterer Institutionen des Salzburger Kulturlebens. Auch große Bands und populäre Musikerinnen und Musiker begeistern hier ihr Publikum.

Wo kann man sich über das Projekt am laufenden halten?

Über die aktuellen Baumaßnahmen und Pläne können Sie sich hier auf der Website, über unsere Social-Media- Kanäle Instagram & Facebook, unseren Youtube Kanal, den Informations-Pavillon am Max-Reinhardt-Platz oder die Ausstellung im Karl-Böhm-Saal informieren. Melden Sie sich außerdem für den Newsletter an, wir senden Ihnen regelmäßig Neuigkeiten aus dem Festspielbezirk.

Wohin können sich Anrainerinnen und Anrainer sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger jetzt schon wenden, wenn Sie Fragen, Wünsche oder Sorgen haben?

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: info@salzburgfestival.at
Haben Sie ein Anliegen zum Projekt Festspielbezirk 2030?
Wir wissen, dass ein solch großes Vorhaben viele Fragen aufwirft – deshalb sind wir für Sie da! Zwei Mal die Woche steht Ihnen unsere Ombudsstelle mit Paul Fresacher als Ombudsmann zur Verfügung, den Sie, auch gerne anonym, telefonisch kontaktieren können:
📞 0662/8045 8122
🕖 Montags von 7-8 Uhr
🕡 Donnerstags von 18-19 Uhr
Alternativ sind wir auch per Email für Sie erreichbar: ombudsstelle@festspielbezirk2030.at